Vor 2 Jahren machten wir eine Rundreise durch Andalusien. Im Vorfeld definierten wir mögliche Stationen, indem wir uns Insidertipps aus dem Reisebüro unseres Vertrauens holten. Hotels sowie den Mietwagen buchten wir Vorfeld mit. Hier möchte ich Euch von unseren Erlebnissen berichten.
In Nerja von der Anreise erholen
Diese kleine Stadt, circa 50 Kilometer von Malagas Flughafen entfernt, war für uns der perfekte erste Ankunftsort. Dem Trubel Malagas entflohen und die ersten Kilometer im Mietwagen zurückgelegt, konnten wir uns in dieser netten Küstenstadt vom Flug und dem ersten Stress erholen und uns auf den bevorstehenden Trip mental vorbereiten. Gerade im Sommer ist Nerja ein Anziehungspunkt für viele Touristen. Schöne Strände und Buchten sowie der Blick vom „Balkon Europas“ (Bild 1) sorgten sofort für Urlaubs- und Badestimmung bei uns beiden. Die Altstadt mit ihren vielen Bars und Restaurants forderte förmlich zum Essen und Flanieren auf. Andalusische Küche soweit das Auge reicht. Und wo könnte man besser übernachten als im Hotel Balcón de Europa?
An Granada und der Alhambra führt kein Weg vorbei – oder doch?
Nach einigen Tagen Erholung an der Costa del Sol durfte es für uns wieder mehr Action sein. Die Reise nach Granada führte durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft. Die Autofahrt ins Zentrum der Stadt war dabei unstressiger als erwartet – und wozu gibt es eigentlich Navis? Unser Hotel lag sehr zentrumsnah, unweit der maurischen Altstadt, so dass wir weitere Erkundungen ohne Mietwagen angehen konnten. Granada besitzt unheimlich viele Sehenswürdigkeiten und Plätze, herrschaftliche Häuser, Kirchen, historische Verwaltungsgebäude, breite Alleen und verwinkelte Gassen, so dass man in Granada immens viel Zeit mit Sightseeing verbringen kann. Ein Manko lediglich: der Zugang zur Alhambra. Dieser ist im Sommer leider nur dann möglich, wenn man im Vorfeld Eintrittskarten besorgt hat. Das enttäuschtte uns doch sehr! Eine so touristenreiche Stadt wie Granada, hat leider auch einige Touri-Fallen und Lockvogel-Angebote. Mein Tipp bei der Wahl des richtigen Restaurants: lieber etwas abseits der großen Straßen schauen. Dort, in den schmalen Seitenstraßen Granadas, gibt es kleine Lokale mit feinen Speisekarten und leckerem regionalen Essen. Die Gazpacho andaluz, eine Variation der kalten spanischen Gemüsesuppe, sollte man aber zumindest einmal probiert haben.
Ronda im andalusischen Hinterland
Ronda liegt im andalusischen Inland. Eine Stadt gebaut auf Fels, umgeben von Tälern und Schluchten, die schon aus der Entfernung sehr beeindruckend ausschaut. Noch imposanter wird Ronda, wenn man in die maurische Altstadt hineinfährt. Architektur und Geografie sind wirklich einzigartig – und genau hier sollte man sich die Zeit nehmen, alles ganz genau anzusehen. Sehr einladend und traditionell war unser Hotel – das Hotel San Gabriel. Sowohl Lage als auch das Personal waren absolut einzigartig. Nach dem Sonnenuntergang lädt Ronda mit seinen Bodegas, Restaurants und Bars auf einen neuerlichen Spaziergang ein. Aufgrund der Lage im Landesinneren wird Ronda von vielen Touristen zu Unrecht ausgelassen. Die Stadt ist ein echter Geheimtipp.
Zahara de los Atunes
Der wahrscheinlich romantischste Zwischenstopp unserer Rundreise durch Andalusien war dieser kleine Ort an der Atlantikküste. Eine echte Übernachtung auf der Fahrt von Cadiz nach Tarifa entlang der Küste. Es gibt relativ viele Restaurants und Hotels in diesem Fischerort, und der Blick auf das Meer und das am Horizont schimmernde Afrika regte zum Träumen an, egal ob bei Tag oder bei Nacht. Nach 1 bis 2 Tagen in einem Hotel wie dem oder am Strand, im Meer und vor den mit Thunfisch in allen Variationen prall gefüllten Tellern der Restaurants waren wir definitiv für die Weiterfahrt gerüstet.
Tarifa – Europas Surfer-Nabel
Natürlich ist Tarifa für die Surfer-Szene schon längst ein Begriff, aber auch kulturell hat die südlichste Stadt Europas wahnsinnig viel zu bieten. Neben dem Castillo de Guzmán, der Kirche San Francisco und der Kirche des St. Matthias gibt es viele kleine Schmuck-, Design- und Mode-Boutiquen, in denen man stundenlang stöbern kann. Strände am Atlantik und am Mittelmeer, die Möglichkeit, schnell nach Marokko überzusetzen, bei Hippies und Aussteigern zu shoppen oder zu essen und gleichsam in luxuriösen Betten zu übernachten, in tollen Bars Mojitos mit frischen Limetten und Minze zu schlürfen sowie in den Clubs bis zum Sonnenaufgang zu feiern, das ist wahrscheinlich nur in Tarifa möglich. Die Auswahl an kulinarischen Köstlichkeiten war wirklich gigantisch und das eine oder andere Gericht werde ich mein Leben lang nicht vergessen.